Presse
09.12.2022 - Ingo Appelt
Lachtränen, Kopfschütteln und viel Applaus
Comedian Ingo Appelt bei Kultur im Bürgerhaus / Zwei ganz unterschiedliche „Halbzeiten“. Seit über dreißig Jahren steht er auf der Bühne und bewegt sich erfolgreich zwischen Comedy und Kabarett: Ingo Appelt. Auch bei seinem Auftritt bei Kultur im Bürgerhaus nimmt er kein Blatt vor den Mund, sagt allen schonungslos seine Wahrheit ins Gesicht. Dafür erntet der Pionier und das Schreckgespenst der deutschen Comedy-Szene Lachtränen, Kopfschütteln und viel Applaus. Im Programm „Der Staats-Trainer“ erlebt das Publikum einen bühnenerfahrenen Alleinunterhalter, der für sein Programm lediglich ein Mikrofon braucht, dabei nicht einmal einen Schluck Wasser trinkt, während er seinem Publikum einheizt. Ja, Appelt ist der perfekte Comedian für die kalte Jahreszeit. Selbst wenn die Wohnung aus Spargründen heruntergedimmt wird, erwärmt er mit seinem Temperament und jeder Menge Pointen seine Zuhörer. Seine Bissigkeit hat er noch lange nicht verloren. Bleiben wir beim Fußball, der gerade die Welt mit positiven und negativen Schlagzeilen überhäuft. Ingo Appelt spielt zwei ganz unterschiedliche „Halbzeiten“. Der erste Teil ist gespickt mit feiner, scharfzüngiger Gesellschaftskritik. Note: Hervorragend! Im Eiltempo hechelt der Comedian durch aktuelle gesellschaftspolitische Themen. Die zweite Halbzeit einschließlich der Nachspielzeit ist – wie im Spiel Deutschland gegen Japan – geprägt von nachlassendem Niveau, Schüssen weit unter die Gürtellinie, aneinandergereihten Geschmacklosigkeiten. Ingo Appelt, das haben Sie doch gar nicht nötig! Siehe erste Halbzeit! „Betreutes Hassen“ auf alle Dinge, die es vertragen, gehasst zu werden, schlug er seinen Zuhörern vor. So konnten die Mühlhausener und alle anderen im Saal auch ihren Frust gegenüber Ingo Appelt loswerden. So war die Stimmung von Anfang an angeheizt. Zunächst bekamen zahlreiche Politiker ihr Fett ab und wurden von ihm imitiert. Corona war für ihn eine schlimme Zeit und Jens Spahn und Karl Lauerbach die „Schreckgespenster“ für diese Jahre. Doch jetzt sieht er endlich „Licht am Ende des Tunnels“. „Blitzableiter“ waren in dieser Zeit die Kinder, die zu Hause betreut werden mussten und viele Nerven kosteten. Greta Thunberg und ihre „Letzte Generation“ habe die Umwelt vor lauter Handy-Gucken noch nie richtig gesehen. Beim Rundumschlag auf die Politiker kommt kaum einer ungeschoren davon. Boris Johnson, „blind und taub und mit großer Klappe“ scharre bereits mit den Hufen. Der amerikanische Präsident Biden sei zu alt, um über ihn Witze zu machen. Olaf Scholz habe die Bundestagswahl gewonnen, „weil er als Einziger im Wahlkampf nichts gesagt hat“. Und für dessen Kontrahenten Armin Laschet gilt: „Hättest du nicht gelacht, wärst du an der Macht.“ „Kennt ihr die FDP“ Ihr Vorsitzender Patrick Lindner sei ein echter „Naturbursche“. Er besitze nämlich einen Jagd- und einen Angelschein. Sehr flexibel präsentierten sich derzeit die „Grünen“, die sich wie ihr Mitstreiter Anton Hofreiter von Pazifisten zu Waffenhändlern verwandelt hätten. Dem Bundesminister für Arbeit, Hubertus Heil, sei „das Elend des Landes ins Gesicht geschrieben“. Der ehemaligen
Bundeskanzlerin Angela Merkel trauert Appelt nach. „Merkel hätte weiterregieren müssen, bis die Pandemie vorbei ist.“ Ab und zu hätte sie auch einmal lächeln können. „Doch wenn man sie auf den Kopf stellt, meint man, dass sie lächelt.“ Der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder habe sich im „russischen Dschungel“ verirrt. Dorthin habe ihn die Männerfreundschaft zu Putin getrieben. Niemand sei bereit, ihn aus dem Dschungel zu holen. Schließlich folgt noch ein Ausflug auf die Britische Insel zu König Charles II. und seine Camilla, der „Saskia Esken der britischen Königsfamilie“. Ingo Appelt liebt es zu essen, schwärmt sabbernd von köstlich gebratener Gans oder einem deftigen Schäufele und lässt nebenbei sein Publikum wissen, dass derjenige Corona verdient hat, der veganes Wasser trinkt. Mit den Worten „Comedy macht gegenseitig glücklich und verdient daher Wertschätzung“ gönnt er seinem Publikum eine kurze Erholungspause vom vielen Lachen und sich wohl eine Trinkpause am Ende der ersten „Halbzeit“. In dieser ersten Hälfte war der Künstler der „Ingo für Deutschland“, der „Volks-Ingo“, ein Ingo für alle Überforderten und Unterbezahlten, alle Angestrengten und Ausgebeuteten. Ingo Appelt will mit seinem Programm aufrichten und trösten, wenn es sein muss auch mit Zweckoptimismus, getreu seinem Motto: Alles besch ..., Laune super! Im zweiten Teil des Abends dreht der Comedian so richtig auf und feuert sein tabuloses Feuerwerkunterhalb der Gürtellinie ab. Da bekommen die ach so schwachen Männer aufs Dach, die über das Wetter, die Wirtschaftslage, die Kinder, das Klima und das Vatersein klagen. Aber auch die Damen bekommen ihr Fett ab, die sich über schwache Männer genauso beschweren wie über rücksichtslose Machos. Ingo Appelt nimmt die berechtigten Ängste der Menschen durchaus ernst und verwandelt sie in erfrischenden Humor.
Geschmacklose Entgleisungen hat er eigentlich nicht nötig.
Bundeskanzlerin Angela Merkel trauert Appelt nach. „Merkel hätte weiterregieren müssen, bis die Pandemie vorbei ist.“ Ab und zu hätte sie auch einmal lächeln können. „Doch wenn man sie auf den Kopf stellt, meint man, dass sie lächelt.“ Der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder habe sich im „russischen Dschungel“ verirrt. Dorthin habe ihn die Männerfreundschaft zu Putin getrieben. Niemand sei bereit, ihn aus dem Dschungel zu holen. Schließlich folgt noch ein Ausflug auf die Britische Insel zu König Charles II. und seine Camilla, der „Saskia Esken der britischen Königsfamilie“. Ingo Appelt liebt es zu essen, schwärmt sabbernd von köstlich gebratener Gans oder einem deftigen Schäufele und lässt nebenbei sein Publikum wissen, dass derjenige Corona verdient hat, der veganes Wasser trinkt. Mit den Worten „Comedy macht gegenseitig glücklich und verdient daher Wertschätzung“ gönnt er seinem Publikum eine kurze Erholungspause vom vielen Lachen und sich wohl eine Trinkpause am Ende der ersten „Halbzeit“. In dieser ersten Hälfte war der Künstler der „Ingo für Deutschland“, der „Volks-Ingo“, ein Ingo für alle Überforderten und Unterbezahlten, alle Angestrengten und Ausgebeuteten. Ingo Appelt will mit seinem Programm aufrichten und trösten, wenn es sein muss auch mit Zweckoptimismus, getreu seinem Motto: Alles besch ..., Laune super! Im zweiten Teil des Abends dreht der Comedian so richtig auf und feuert sein tabuloses Feuerwerkunterhalb der Gürtellinie ab. Da bekommen die ach so schwachen Männer aufs Dach, die über das Wetter, die Wirtschaftslage, die Kinder, das Klima und das Vatersein klagen. Aber auch die Damen bekommen ihr Fett ab, die sich über schwache Männer genauso beschweren wie über rücksichtslose Machos. Ingo Appelt nimmt die berechtigten Ängste der Menschen durchaus ernst und verwandelt sie in erfrischenden Humor.
Geschmacklose Entgleisungen hat er eigentlich nicht nötig.
Bericht: Rudi Kramer